Provence – Schluchten, Meer und Konfettikanone – Pfingsten 2018

Die Verdonschlucht stand schon lange als heimliches Ziel auf unserer Reisewunschliste – aber irgendwie hatte es immer nicht so recht in die Tourenplanung gepasst. Außerdem befürchteten wir das Schlimmste, was Touristen und für Womos gesperrte Parkplätze anging. Jetzt, wo wir eine ganz besondere Einladung erhalten hatten – zur Geburtstagsparty an einem Strand der Cote Azur – wollten wir endlich den französischen Grand Canyon erobern.

(Sonntag, den 20.05. – Montag, den 21.05. 2018)

Wieder brachen wir an einem Sonntagabend auf. Zur ersten Etappe tuckerten wir in den Sonnenuntergang hinein. Wir hatten gute Erfahrungen damit gemacht, den Abend für das erste km-Paket zu nutzen um die Anreise für die Kinder zu entzerren. Bis Frankreich wollten wir es heute schaffen und Elliot trug uns munter schaukelnd bis kurz nach Belfort wo wir ganz einfallslos auf einem Parkplatz übernachteten.

 

Obwohl wir die Anreise gemütlich angehen wollten, verbrachten wir den Montag größtenteils mit Fahren. Die jüngere Besatzung wurde von der Kindergeburtstagsparty gelockt und verweigerte sämtliche Zwischenstopps und Pausen. Und das, obwohl ja klar war, dass wir ohnehin erst einmal einen Schlenker über Grenoble direkt zur Verdonschlucht unternehmen würden. Zwei kleine Pausen wurden uns zugestanden:

Arbois

Im Jura hielten wir im Weinbauort Arbois, wo wir einen Töpfermarkt besuchten.

und in

Sault-Brénaz

wo wir unsere heißen Waden in die kühlen Fluten der  Rhone streckten:

Die Sorge um die neu eingeführten Umweltzonen in Frankreich und insbesondere in und rund um Grenoble, wie auch Lyon herum, ignorierten wir tapfer nachdem bei Recherchen im Vorfeld herauskam, dass eigentlich niemand so genau wusste wie, wann und wo welche Regelung galt. Plan B: Wir hofften bei einer Kontrolle auf Elliots Charme.

Obwohl uns die Lage von Grenoble inmitten einer beeindruckenden Gebirgskulisse unheimlich faszinierte, waren wir dann doch sehr froh als wir endlich durch waren durch den miesen Feierabendverkehr und nahe unserer Strecke einen gar nicht so schlechten Stellplatz für die Nacht fanden bevor das heraufziehende Gewitter über uns hereinbrach… Gibt es Schöneres als inmitten von Bergen im gemütlichen Busbauch einem Gewitter beizuwohnen?

(Montag, den 21.05. – Dienstag den 22.05.2018)

Die Nacht hatten wir in Trieves verbracht, wie wir morgens feststellten und wir staunten nicht schlecht, als wir morgens die Bustüre aufmachten:

Die am Abend von Wolken verhangenen Bergketten zeigten sich jetzt von der schönsten Seite und so war klar, dass wir hier zumindest für einen Spaziergang nach dem Frühstück noch die atemberauende Kulisse genießen wollten.

Nun war es auch nicht mehr weit zu unserem ersten Ziel. Die Fahrt führte uns durch wunderschöne Landschaften zwischen weitläufigen Lavendelfeldern hindurch. Wie unendlich schade, dass dieser noch nicht blühte. Aber auch so hatte die provancialische Landschaft einfach etwas ganz Besonderes. Da uns unser Navi einen Streich spielte, fuhren wir auch viel tiefe in die provencialische Landschaft hinein als uns lieb war. Nach etlichen Kilometern die wir uns über irgendeinen Pass quälten entdeckten wir im Rückspiegel entsprechendes Warnschild.

Mit Schweißperlen auf der Stirn und Krämpfen in den Oberschenkeln vom Bremsen bogen wir wohlbehalten auf gemütlichere Straßen ein, ohne weitere Begegnungen mit gratergroßen Schlaglöchern.

Weil der nahende Regen nun so gar nicht mehr zu ignorieren war, disponierten wir noch einmal um: statt heute direkt die Verdonschlucht anzusteuern, planten wir einen Zwischenstopp in einem der hochgelobten Bergdörfer der Hochprovence oberhalb der Schlucht:

Saint Marie de Moustier

(Dienstag den 22.05. – Mittwoch 23.05.2018)

Um es gleich vorweg zu nehmen: das Dörflein hat mein Herz im Sturm erobert und es gleich in meine Liste der Lieblingsdörfer geschafft! Was für ein Segen war doch dieser Regen der uns hergeführt hatte.

Dass der Ort uns gleich so gefiel lag sicherlich auch daran, dass außer uns sonst kaum Touristen unterwegs waren. Ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten, konnten wir in Ruhe durch die Gassen schlendern. Hoch oben spannt eine Kette von Fels zu Fels, an dem ein rießiger vergoldeter Stern über dem Ort hängt – woher der kommt, soll bis heute noch nicht ganz geklärt sein. Legenden und Geschichten gibt es viele.

Saint Marie de Moustier hat alles was ein Traumörtchen haben muss: spektakuläre Aussichten, enge Gässchen, verschlungene Pfade, alte geschichtsträchtige Häuser und Kapellen und sogar einen kleinen Wasserfall, zu dem man vorbei an einer Grotte in wenigen Minuten vom Ortszentrum wandern kann.  Was für ein Aufgebot an Sehenswürdigkeiten an einem einzigen kleinen Fleckchen Erde. Für Wohnmobilisten gibt es am Fusse des Ortes einen ebenen Stellplatz auf zwei Ebenen der für 7,50€ die Nacht genutzt werden kann und eine Entsorgungsstation nebst Glas-/ Müllcontainer zu bieten hat. Für den der´s braucht gibt es auch mehrere Stromanschlüsse. Wir verbrachten hier eine ruhige Nacht und wachten am nächsten Morgen bei Sonnenschein auf. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns also noch einmal auf zu einer Erkundungstour. Wir wollten so nah als möglich an den Stern heranwandern.

Durchwandert man das Dorf hochwärts, so stößt man unweigerlich auf einen Felspfad der mit einer kleinen Kapelle markiert ist, den Chemin de la Chapelle. Etlichen Stufen folgt man ihm immer höher den Hang hinauf bis man am Ende durch ein Steintor hindurch auf ein Felsplateau gelangt.

Darauf wurde die alte Kapelle Notre-Dame de Beauvoir erbaut die aus dem 16. Jhd stammt. Anfang dieses Jahrhunderts wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Ein wirklich besonderer und stiller Ort. Von hier aus kann man über die weite Ebene mit schlanken Pappeln in die Weite sehen – bis hinunter zum Ufer des Lac de Saint Croix, der von Weitem wie ein türkisfarbener Edelstein inmitten der Wiesen und Felder funkelt.

Der Stern war nun ganz nah gerückt und man konnte sich seine eigentlichen Ausmaße vorstellen. 150 kg wiegt allein die Kette, an der er befestigt ist. Der Stern selbst hat ein Ausmass von 1,25m. Auch ein Blick hinein in die dunkle, schlichte Kapelle lohnt sich bevor man sich wieder auf den Rückweg macht.  Zweigt man beim Abstieg kurz nach dem Steintor nach rechts ab, kommt man über einen steinigen Pfad vorbei an einer kleinen Höhle zu einer größeren Grotte von der unweit auch schon der Wasserfall zu hören ist, den wir am Tag zuvor durch den Ort erwandert hatten. Was es mit der Grotte auf sich hat, in der eine Szene mit Mensch und Wolf dargestellt ist, konnten uns auch Einheimische auf Nachfrage nicht sagen.

So sehr es uns lockte, hier noch mehr Tage zu verbummeln so zog es uns doch weiter an den Fluß. Wir wollten eeeeeendlich unsere Kajaks ausprobieren. Gerade mal 7 km liegt Marie Saint de Moustier vom berühmten Lac de Saint-Croix entfernt wo sich die Galetas-Brücke wie ein eisernes Eingangsportal zur Gorge de Verdon über den Fluss spannt. Schon von Weitem konnten wir das türkisfarbene Wasser leuchten sehen und schnell hatten wir unsere 7 Sachen gepackt.

Verdonschlucht

(Mittwoch 23.05. – Donnerstag, 24.05.2018)

Der Grand Canyon du Verdon! Jetzt waren wir da und ließen unsere Füsse ins Wasser hängen. Unbeschreiblich seine Farbe, unbeschreiblich die ganze Landschaft. In der wärmeren Jahreszeit ein absoluter Touristenmagnet für alle Wassersportliebhaber, Kletterer und Wanderer. Das war auch der Grund dafür, dass wir immer eher einen Bogen gemacht hatten um den berühmten Canyon. Aber jetzt…. waren wir (nahezu) ALLEIN! Das hatten wir nun wirklich nicht erwartet.

Die Verdonschlucht ist einer der größten Canyons in Europa – der Verdon hat sich auf etlichen Kilometern tiefe Schneisen in den Fels gegraben und bahnt sich seinen Weg unaufhörlich teils mit gewaltigen Wasser- und Geröllmengen. Es gibt im Verlauf des gesamten Verdon 4 aufgestaute Seen und verschiedene Abschnitte, zu denen die berühmte Gorge de Verdon gehört, aber auch weniger bekanntere Schluchten wie die Gorge de Baudinard. Der berühmteste Teil, die Gorge de Verdon beginnt flussabwärts nach der Stadt Castellane und endet im Stausee Lac de Saint Croix.

Unglaublicherweise konnten wir mit Elliot direkt am Ufer parken und ohne lange zu Zögern stürzten wir uns sofort in die Fluten (die ziemlich eisig waren brrrrr). Eins der Kajaks wurde auch sofort zu Wasser gelassen und wir erkundeten den ersten, unteren Teilabschnitt der Schlucht wo gleich zu Beginn ebenfalls beeindruckende Felsenwände rechts und links des Flusses emporragen. Hier im unteren Teil der Schlucht ging es ganz beschaulich zu, wobei wir auch hier gewarnt wurden vor Unterströmungen, dem berüchtigten Gegenwind und den Veränderungen bei Wetterwechsel.

Wie uns schon zuvor berichtet wurde, war es tatsächlich gar nicht so einfach wieder aus der Schlucht heraus auf den See zu kommen. Durch die verschieden erwärmten Luftzonen entsteht wie eine Art Unterströmung und der Gegenwind gibt einem  das Gefühl gegen Windmühlen anzupaddeln, obwohl man doch eigentlich mit der Strömung des Flusses fährt. An den Felsformationen und Farben kann man sich kaum satt sehen und so war es schon richtig spät, als wir einsehen mussten, dass auch dieser Badetag langsam ein Ende finden musste.

Eigentlich wäre jetzt die übliche Sucherei nach einem Schlafplatz gefolgt. Aber irgendwie waren wir immer noch alleine – warum also nicht einfach inmitten dieses kleinen Paradieses, direkt an der Galetas-Brücke stehen bleiben? Schnell war der Entschluss gefasst, das Kajak konnte seine Luft behalten, die Kinder wieder zum Strand und eine halbe Stunde später, stand bereits das Abendessen auf dem Tisch. Herrlich!

Die untergehende Sonne tauchte alles noch einmal in ein ganz besonderes Licht und nachdem die vorbeiziehende Schafherde über die Brücke am anderen Ufer irgendwo in der Macchia verschwand, wurde es ganz still überm See. Und so blieb es dann auch für die restliche Nacht.

(Donnerstag, 24.05. – Freitag. 25.05. 2018)

Heute hatten wir etwas ganz Besonderes vor. Eine Kajaktour in der Gorge des Baudinard.

Nachdem wir noch ein morgendliches Seebad genommen hatten machten wir uns wieder auf. Elliot brummte munter vor sich hin, als wir den Motor starteten. Wir folgten dem Ufer des Lac de Saint Croix vorbei an Les Salles-sur-Verdon und dem Örtchen Bauduen is an den untersten Zipfel des Stausees. Hier, wo der Verdon gebremst durch eine Staumauer gemächlich weiter Richtung Duance fließt, beginnt ein neuer Abschnitt:

Die Gorges de Baudinard – der kleine Bruder der berühmten Gorges de Verdon sozusagen.

Mit seinen 3 Seen und der wesentlich ruhigeren Strömung ist er zwar nicht ganz so prominent aber nicht weniger spektakulär. Gerade kajakbegeisterten Familien mit kleineren Kindern empfehlen wir folgende Kajaktour sehr. Man schafft sie auch mit untrainierten Armen, es gibt keine gefährlichen Stromschnellen und sie ist dennoch niemals langweilig. Geparkt haben wir unterhalb von Montagnac-Montpezat direkt am Ufer des Lac Montpezat, einer der aufgestauten Seen des Verdon.

Vom Lac Montpezat fuhren wir in den oberen Teil der Gorge de Baudinard ein. Die etwa 4,5km lange Strecke hat kaum Strömung – wir haben mit unseren Zweierkajaks bis zur Absperrung, die sich unterhalb der Staumauer des Lac de Saint Croix befindet, etwa 3,5 Stunden hin und zurück gebraucht.

Die insgesamt 13 Kilometer lange Gorge de Baudinard hat einige prähistorische Höhlen zu bieten, die im Oberjura entstanden. Die Schlucht ist mit Kalksteinfelsen von 100 bis 150 Metern gesäumt. Sie bilden die sogenannten niedrigen Schluchten des Verdon im Unterlauf der Hauptschlucht. Der Wasserstand unterhalb des großen Stausees variiert ständig, abhängig von der Abgabe des Wassers aus den Staudämmen von St. Croix und Montpezat, die stromaufwärts und stromabwärts der Schlucht von Baudinard liegen.

Da der Wasserstand gerade sehr hoch war, konnten wir keine der prähistorischen Höhlen befahren. Inzwischen sind auch einige davon mit Gittern gesichert. Aber dennoch gab es genug zu bestaunen. Wir tauchten wie in eine andere Welt ein. Besonders der letzte Abschnitt kurz vor der Absperrung lässt einem das Gefühl bekommen irgendwo im tropischen Regenwald unterwegs zu sein. Die Schlucht schluckt sämtliche Geräusche und es ist nur das Tropfen des wassers zu hören das über Moose und Farne von den Felswänden rinnt. Hin und wieder der Ruf eines Wasservogels und das eintauchen der eigenen Paddel. Alles in allem hat uns die Schlucht sehr gut gefallen – hier sind auch im Sommer sicherlich weniger Menschen unterwegs als in der großen Schlucht oberhalb. Wir waren obwohl es Pfingsten war allein unterwegs.

Bis wir wieder am Bus waren und alle sieben Sachen beisammen hatten war es doch schon Abend geworden. Langsam tuckerten wir also auf holprigen Strassen dem Stausee entlang immer dem Flussverlauf folgend. Weit hatten wir es nicht. Im 10 km entfernten Quison wollten wir unser Nachtlager aufschlagen. Hier hatten wir für den folgenden Tag eine Wandertour herausgesucht, der uns noch einmal in die Welt des Verdon führen sollte, aber dieses mal auf Schusters Sohlen entlang des Ufers.

Quinson

In Quison fanden wir am Prähistorischen Museeum einen offiziellen Stellplatz, der auch schon gut besucht war. Den Abend verbrachten wir mit Abwasch, Kochen und  Ortserkundung.

Quinson ist die südlichste Gemeinde des Départements Alpes-de-Haute-Provence. Auch dieser Ort liegt an einem der Seen der am Flusslauf des Verdon liegt und zum erfrischenden Bad einlädt.

Das Örtchen wirkte relativ verschlafen. Neben dem prähistorischen Museeum hat es noch einen Park mit Spielplatz und entlang des Ufers natürlich allerlei Kajak- und Wassersportverleihmöglichkeiten.

Die größe des Wohnmobilstellplatzes vermittelte uns eine Ahnung davon, was hier wohl im Sommer los sein musste. Nach einer ruhigen Nacht und einem leckeren Frühstück packten wir unsere Rucksäcke für die ausgesuchte Wandertour:

Wanderung in die untere Schlucht des Verdon

Der Wanderweg führte uns am Lac de Quinson vorbei hoch zur Brücke von Quinson. Überquert man diese, so steigt man rechts in den Wanderweg ein. Er führt immer am Flussufer entlang und man benutzt teilweise den aus dem 19. Jhd. stammenden stillgelegten Wasserkanal, teils ist ein Begleitweg gebaut der immer weiter hinein in die Schlucht Basses Gorges du Verdon führt.

Immer wieder führt der Weg über Stahltreppen, Stege und Mauern die den Weg auch für Kinder zum wahren Abenteuer werden lassen. An manchen stellen benutzt man die Stützmauer des Kanals selbst als Weg.

Das absolute Highlight der Tour ist unweigerlich die Tunneldurchquerung. Nach etwa 3 km durchquert man nähmlich einen 100 Meter langen unbeleuchteten Tunnel, Überreste des ehemaligen Wasserkanals. Um die Wanderung  trockenen Fusses fortzusetzen, kommt man nicht drum herum die Schuhe und Socken auszuziehen.

Der Boden des Tunnels ist ziemlich glitschig und uneben und mit ca 10 cm tiefem Wasser gefüllt. Ohne Lampen ist es recht mühsam und nicht ungefährlich sich durch das Dunkel des Tunnels zu tasten. Ratsam ist es daher, eine Taschenlampe auf die Tour mitzunehmen.

Nach dem Tunnel hat man verschiedene Möglichkeiten die Tour fortzusetzen. Es gibt einen Rundweg, der hoch auf den Grat führt und vorbei an der Kapelle Sainte Maxime zurück nach Quinson. Es gibt auch die Möglichkeit noch weiter dem Flusslauf zu folgen. Nachdem wir noch den angrenzenden moosiggrünen Märchenwald erkundet hatten entschlossen wir uns aber, einfach den Weg wieder zurück zu nehmen.

Der Rückweg war nicht weniger spannend und am Ende, kurz bevor wir wieder zur Brücke kamen, wagten Nele und ich uns tatsächlich in das verlockend türkisblaue Wasser. Brrrrrr war das eisig, …. von Schwimmvergnügen konnte nicht wirklich die Rede sein.

Die Tour hatte hin und zurück etwa 5 km. Läuft man sie als Rundweg hoch auf das Plateau vorbei an der Chapelle de Maxime, so sind es je nach Variante zwischen 9 und 15 km.

Die Tour hatte hin und zurück etwa 5 km. Läuft man sie als Rundweg hoch auf das Plateau vorbei an der Chapelle de Maxime, so sind es je nach Variante zwischen 9 und 15 km.

Ganz so viel Zeit blieb uns nun nicht mehr bis zum sandigen Geburtstagsstrandfest. 106 km waren wir vom Strand des Vergnügens weg… heute noch wollten wir dort ankommen. Leider hatten wir die Renung nicht mit unsrem Keilriemen gemacht! Seit unserem Umbau hatten wir immer wieder Probleme mit dem Keilriemen bekommen und nun, nach ca 70km, als wir bei einbrechender Dunkelheit das Licht brauchten, machte sich dieser lautstark bemerkbar. Erst dachten wir, es müsste doch noch zu schaffen sein…. aber nach weiteren 10 km sahen wir dann ein, dass wir anhalten und den Riemen wechseln mussten. Die Kinder waren hungrig und müde und wir entschieden uns den Riemen im Hellen zu  wechseln und doch erst am nächsten Morgen entspannt weiter zu fahren

Pierrefeu-du-Var

(Freitag. 25.05. – Samstag 26.05. 2018)

Vor den Toren des Örtchens Pierrefeu-du-Var bot sich im Kreisverkehr die Gelegenheit auf einen Feldweg einzubiegen und wir kammen auf einer wiese direkt am Flüsschen Real Matin zum stehen. Für einen notschlafplatz war das Fleckchen gar nicht so schlecht und wir verbrauhten eine ruhige Nacht.

Frisch gestärkt und mit neuem Riemen, fuhren wir die letzten 26km zum Strand wo wir die kommenden Tage mit Freunden genossen und den wohl coolsten 11. Kindergeburtstag aller Zeiten mitfeierten.

Côte d’Azur

(Samstag, den 26.05. – Dienstag, den 29.05-2018)

An einem kleinen Strand bei Le Lavandou wurden wir schon erwartet 🙂

Das Tagesprogramm stand natürlich sofort fest: Baden, Beachen, Faulenzen!

Und davor und danach Aperitif… und dazwischen auch 🙂

Mit dem Strand direkt vor der Bustür ließ es sich so wunderherrlich in den Tag hineinleben. Es hat einfach auch immer was ganz Besonderes Angekommen zu sein. Zöllnerpfadspaziergänge, Sandburgen bauen, schnorcheln, baden, Flohmarktorgien …. für jeden war was dabei.

Und dann? Ja DANN kam endlich der große, langersehnte Tag, für den wir über 1000 km gefahren waren und auf den andere schon 12 Jahre hingelebt hatten 😀 …

Happy birthday!

Was für ein 12. Geburtstag!

Mit Strandspielen, Schatzsuche, Kajakfahren und Familienwappen legen.

Konfettikanone, Meer und Schluchten…

So schön war die Geburtstagsstrandparty 😀 … so schön war Pfingsten 2018

Den letzten Tag am Meer genossen wir auch noch einmal gemeinsam im wunderherrlichen Wasser. Außerdem hatten Ralf und ich noch was zu erledigen:

Wir wollten die vorgelagerte Insel stürmen, die als Rückzugsort des französischen Präsidenten gild. So wirklich weit kamen wir allerdings nicht mit unserem Vorhaben, trotz eisernem Kampfgeist (wie unschwer zu erkennen ist). Die Insel ist rundherum abgesperrt und wir wollten nicht ausprobieren was geschieht wenn wir munter  über die Absperrung paddeln.

Keine zwei Wochen nach unserem Eroberungsversuch, sollte sich hier im Juli 2018 Emmanuel Macron einfinden, um die britische Premierministerin Theresa May zu empfangen mit der er dann am 3. August dort über den Brexit diskutierte.

Auch die schönste Zeit mir Freunden geht leider mal zu Ende. Und da Elliot nunmal eine Kriecheente ist, fuhren wir einen Tag früher als unsere Freunde, in den Abend hinein los. löderweise spielte uns das Navi gleich den nächsten Streich und wir landeten mitten in Marseille. Ziemlich genervt und mit einigen brenzligen Situationen wie ein zu niedriger Tunnel, schafften wir dann aber doch noch ein beachtliches Stück. Morgens machten wir in Orange eine kurze Pause und bestaunten die Umbauarbeiten rund um den Triumpfbogen. Wir erkannten den neu angelegten Kreisverkehr mit großzügigen Parkplätzen und öffentlicher Toilette kaum wieder.

Den nächsten Halt legten wir zwischen den Seen von Birieux ein nichts ahnend was uns heute noch bevor stand.

Es war schon wieder Zeit nach einem Schlafplatz zu suchen, da ließ die Motorleistung von Elliot schlagartig nach. Nahezu gleichzeitig öffneten sich die Himmelsschleusen und es begann in Strömen zu regnen. Ja spitze! Zum Glück fuhren wir gerade an einer stillgelegeten Tankstelle vorbei an der wir stehen bleiben konnten – und schnell zeigte sich das Ausmaß der Panne: Elliot hatte ein Leck an der Dieseleinspritzleitung, direkt vor der Einspritzpumpe! Mit 200 bar Druck pumpte Elliot hier fröhlich Sprit in den Motorraum. Da half nix! Da half nur der ADAC… Danke an dieser Stelle auch mal wieder an die 319er Clubber, die uns per whatsapp tatkrätig zur Seite standen.

Langsam haben wir ja schon langsam Übung was Pannenabläufe angeht… trotzdem braucht das eigentlich kein Mensch. Immerhin passierte das Mallheur dieses mal auf dem Heimweg und wir hatten den wunderschönen Urlaub schon in der Tasche.

Unheimliches Glück hatten wir auch mit der französischen Werkstatt Pirat, die uns geschickt wurde. Statt uns tagelang schmoren zu lassen und Zeit damit zu verbringen neue Ersatzteile bei Mercedes zu ordern, lötete der Werkstattmensch kurzerhand das durchkorrodierte Teil. So hatten wir durch die Panne kaum Zeit verloren, den das ermöglichte uns gleich am nächsten Vormittag wieder Fahrt Richtung Heimat aufzunehmen…. nach einem Frühstück in ganz besonderer Kulisse, zwischen Autowracks und Schrotteilen 😀 Das hat auch nicht jeder!

Was wir erst nach unserem Urlaub erfuhren war, dass die Geburtstagsbusbesatzung keine 15km entfernt von uns genächtigt hatten – ebenfalls mit unliebsamem Erlebnis… ihr Bus hatte sich festgefahren auf einer Wiese die vom Starkregen (der ja auch uns überrascht hatte) blitzeschnell aufgeweicht war.

Wir legten, wie es schon fast Tradition hat wenn wir aus dem Süden kommen, einen Stopp in St. Peter ein. Dieses mal zwar nur zum Vespern – schön war es aber trotzdem das Wiedersehen mit Oma und Opa.

Gestärkt schafften wir es dann auch durch ein schweres Gewitter im Hochschwarzwald, das uns nochmal kurz zum Anhalten zwang…. aber nach gefahrenen   Kilometern kamen wir dann doch ohne weitere Vorkommnisse im Heimathafen an.

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1 x Kabarunde für die Kids (6,40€)
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